Hybridgebäude für Filialversorgung und E-Commerce
- Hybridlogistik
Omni-Channel Retailing ist derzeit im Handel eines der heißesten Themen. Das Verschmelzen der einzelnen Vertriebskanäle hat auch Auswirkungen auf die Konzeption von Logistikgebäuden. Aus einfach genutzten Logistikhallen werden moderne Hybridgebäude.
Im Garbe Industrial Real Estate Park Westfalenhütte in Dortmund geht es mit einem echten Zukunftsthema voran, das die Projektentwickler im Unternehmen schon länger beschäftigt: Das Zusammenwachsen der Filial- und der E-Commerce-Logistik in einem für diese Aufgabe konzipierten Gebäude. Eine Entwicklung, die durchaus als Meilenstein bewertet werden darf. Die ersten Anbieter erfolgreicher Webshops, beispielsweise namhafte Modeunternehmen, ließen sich mangels eigenen Know-hows von spezialisierten Logistik- und Fulfillment-Dienstleistern Komplettpakete schnüren, die neben Webshop-Software auch Fotografie, Call Center, Zahlungsabwicklung etc. und eben alle logistischen Leistungen inklusive der Retourenaufbereitung enthielten. Diese Dienstleister konzentrierten die Leistungserstellung in eigenen Logistikzentren. Das funktionierte viele Jahre recht gut. Heute wachsen allerdings die vormals getrennt voneinander betriebenen Vertriebskanäle zusammen: Der Endkunde erwartet, dass er z. B. ein in der Filiale erworbenes Produkt per Post retournieren oder Online bestellte Ware in der Filiale zurückgeben kann – aus dem Nebeneinander von Off- und Online-Handel wird der No-Line-Handel.
Diese Entwicklung erzwingt eine Zusammenführung der logistischen Abwicklung.
Online und offline wird no-line: Alle Logistik an einem Standort, einem Gebäude!Jan Dietrich Hempel, Vorstand der Garbe Logistic AG
Objekte von Garbe in der Entwicklung
Zwei Projekte auf der Westfalenhütte setzen hier den Trend. Derzeit wird gerade ein weiteres Gebäude mit 32.000 qm Logistik-, Funktions- und Werkstattflächen gebaut, das der Markenanbieter Decathlon für Filialversorgung und E-Commerce-Logistik inklusive Retourenabwicklung nutzen wird. Ausgestattet wird die Anlage mit einer ausgefeilten Sortiertechnik.
Zudem hat der Mieter ID Logistics im Februar 2016 einen Abschnitt von 30.000 qm Logistikfläche übernommen, um hier für IKEA web-logistische Leistungen zu erbringen.
Beide Gebäude weisen u. a. im Verhältnis von Hallen- zu Sozialflächen deutliche, aber keine radikalen Unterschiede zu den bekannten Standardlogistikhallen auf.
Die Zukunft im Blick
Dieser neue Objekttyp ist damit für ein logistisches Zukunftsmodell tauglich, ohne dabei an Nachvermietbarkeit einzubüßen. Damit ist ein solches Hybridgebäude für logistische Investitionen attraktiv, zumal es sowohl nach Objektgröße wie auch Ausprägung nicht die vergleichsweise großen Nachnutzungsrisiken der riesigen Gebäude beispielsweise des Pure Players Amazon aufweist.